Wehrturm in Sarmingstein 2013
30.05.2013 ORF
Wehrturm bedroht Bundesstraße
Ein in die Jahre gekommener Wehrturm droht in St. Nikola an der Donau (Bezirk Perg) auf die
stark befahrene B3 zu stürzen. Der Zustand des mehr als 550 Jahre alten Turms verschlechterte
sich in den letzten Tagen drastisch.
Früher diente er dem Schutz, heute ist der Sarmingsteiner Rundturm eine mögliche Gefahr für
die B3, die bis Anfang nächster Woche völlig gesperrt bleiben wird. Bereits vor zwei Wochen
stürzten große Teile der Außenmauer auf die unter dem Turm liegenden Gleise der Donauufer-
Bahn. Seitdem hat sich die Situation aber weiter zugespitzt.
Die Statik des Turms wird immer instabiler, an dem Bauwerk zeigen sich Ausbuchtungen und
Risse, die es bisher nicht gegeben hat. Vor mehr als 100 Jahren wurde seine obere Hälfte
abgetragen und ins Innere verfrachtet. Das Material arbeitet, die Außenhülle springt langsam auf.
Erst 2006 wurde der Turm in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt saniert. Das habe
aber mit der derzeitigen Situation nichts zu tun. Ob der Turm saniert oder abgetragen wird ist zur
Stunde noch nicht entschieden - beides ist mit ausgesprochen hohen Kosten verbunden. Wer
diese zu tragen hätte, ist eine weitere von vielen offenen Fragen.
30.05.2013 OÖ Heute
Sperre der B3 in St. Nikola
Uralter Wehrturm droht auf Straße zu stürzen
In St. Nikola droht ein über 500 Jahre alter Wehrturm in die Tiefe zu stürzen. Die B3 wurde aus
Sicherheitsgründen gesperrt. Derzeit ist unklar, ob der Turm saniert werden kann oder
abgetragen werden muss.
Die Ruine Sarmingstein ist ein Wahrzeichen von St. Nikola. Der Wehrturm wurde im 15.
Jahrhundert errichtet, über 500 Jahre später droht dem Bauwerk, das sogar im Wappen des
Ortsteils Sarmingstein verewigt ist, der Untergang.
Obwohl der Turm erst 2006 saniert worden war, ist der Zustand nun so schlecht, dass das
Gebäude oder Teile davon auf die Bundesstraße 3 zu stürzen drohen. Die stark frequentierte
Straße wurde bereits gesperrt.
Vor zwei Wochen waren bereits Teile des Turms abgebrochen und auf Bahngleise gestürzt,
Geologen diagnostizierten daraufhin akute Einsturzgefahr. Im Inneren des Gebäudes befindet
sich Geröll und Schutt. Vor über 100 Jahren war ein Teil des Turms abgetragen worden, die
Reste wurden einfach ins Innere befördert.
Der über 500 Jahre alte Wehrturm von Sarmingstein droht in die Tiefe zu stürzen. Die B3 wurde
aus Sicherheitsgründen gesperrt. Derzeit ist unklar, ob der Turm saniert werden kann oder
abgetragen werden muss.
Der Wehrturm ist ein Wahrzeichen von Sarmingstein St. Nikola. Er wurde im 15. Jahrhundert
errichtet, über 500 Jahre später droht dem Bauwerk, das sogar im Wappen des Ortsteils
Sarmingstein verewigt ist, der Untergang.
Vor zwei Wochen waren bereits Teile des Turms abgebrochen und auf das Bahngleise gestürzt,
Geologen diagnostizierten daraufhin akute Einsturzgefahr. Im Inneren des Gebäudes befindet
sich Geröll und Schutt. Vor über 100 Jahren war ein Teil des Turms abgetragen worden, die
Reste wurden einfach ins Innere befördert.
OÖ Nachrichten 11.06.2013
Es gibt noch Hoffnung für den Mautturm
ST. NIKOLA. Noch vor einer Woche schien das Schicksal des Mautturms von Sarmingstein
besiegelt: Die Gemeinde St. Nikola informierte in einem Schreiben das Bundesdenkmalamt, dass
ein Abtragen des Turms aus Sicherheitsgründen in die Wege geleitet werde.
Jetzt sagt Bürgermeister Nikolaus Prinz (VP) im Gespräch mit den OÖNachrichten: „Wir
versuchen zunächst einmal, den Turm kurzfristig so zu sichern, dass von ihm keine Gefahr mehr
für die Anrainer und Straßenbenützer ausgeht.“ Erst dann soll geklärt werden, ob eine Sanierung
machbar oder doch ein kontrolliertes Abtragen unausweichlich ist.
Bundesstraße bleibt gesperrt
Es habe sich herausgestellt, dass sehr wohl eine Versicherung für den Turm existiert. Ob die im
gegenständlichen Fall wirksam wird, sei allerdings noch unklar. Weiters gibt es heute ein
Gespräch mit der Kulturabteilung des Landes Oberösterreich zur Zukunft des Rundturms. Die
Gemeinde St. Nikola ist finanziell nicht in der Lage, für die Kosten der Sanierung aufzukommen.
Deshalb sollen andere finanzielle Trägerschaften geprüft werden. Für Prinz steht fest: „Wenn es
machbar ist, soll der Turm als ein Wahrzeichen Sarmingsteins auch künftig von der
Bundesstraße und der Donau aus sichtbar bleiben.“ Eine Entscheidung, die auch von
Bezirkshauptmann Werner Kreisl mitgetragen wird: „Die Sicherheit von Menschen muss an
oberster Stelle stehen.“ Er könne aber nicht vertreten, die Bundesstraße länger als unbedingt
nötig sperren zu lassen. Derzeit ist die B3 wegen des Turms noch zwischen Sarmingstein und der
Landesgrenze zu Niederösterreich gesperrt.
Protest gegen Abriss
Dass der Turm noch steht, ist vor allem dem Einsatz des Greiner Historikers Karl Hohensinner
zu verdanken. In Briefen an mehrere Bundesminister, das Bundesdenkmalamt sowie
Bundespräsident Fischer ergriff er für den Turm Partei. Gestern brachte er auf seinem Haus am
Greiner Stadtplatz eine Wandzeitung an, in der er die geschichtliche Bedeutung des Mautturms
für die Region zusammenfasst: „Als Historiker muss ich da einfach meine Stimme erheben. So
wie der Turm Eingang in viele Geschichtsbücher gefunden hat, so werde ich auch einen
allfälligen Abriss dokumentieren. Die Nachwelt möge sich dann ihr Urteil bilden.“
Und was sagen die unmittelbar Betroffenen? Markus Pöcksteiner wohnt direkt unterhalb des
Mautturms. Nachdem sich vor zwei Wochen mehrere Gesteinsbrocken abzulösen begannen,
wurde ein Teil seines Hauses behördlich für die Nutzung gesperrt. Er sagt: „Der Turm ist Teil
unserer Identität – sowohl unseres Ortes als auch unserer Familie. Ich wäre noch vor einem
Monat nie auf die Idee gekommen, zu sagen: Der Turm muss weg! Aber ich wüsste nicht, was
man in der jetzigen Situation anders machen soll, als ihn kontrolliert abzutragen. Auch wenn mir
das im Herzen weh tut.“
Bezirks Rundschau Robert Zinterhof 11.06.2013
Mautturm ist gerettet
UPDATE, Donnerstag, 13. 6. 2013, 00 Uhr. Mit Ferienbeginn ist die B3 in Sarmingstein wieder
offen.
ST. NIKOLA. Der Mautturm ist vorerst gerettet. Es werden Sicherungsmaßnahmen gesetzt.
Diese werden bis Ferienbeginn abgeschlossen sein. Erst dann ist die B3 wieder in Sarmingstein
befahrbar. Von einem kontrollierten Abtragen ist vorerst nicht mehr die Rede.
Wie Bürgermeister Nationalrat Nikolaus Prinz informiert, fiel diese Entscheidung, nachdem ein
Sachverständiger für die Versicherung und ein Statiker im Auftrag der Gemeinde das historische
Bauwerk am Dienstag dieser Woche unter die Lupe nahmen. Die Vorgehensweise der
Sicherungsmaßnahmen in vereinfachter Form: Der ausgebrochene Teil des Mautturms wird mit
Spritzbeton ausgefüllt und mit senkrechten Holzstaffeln, Seilen sowie einem Netz gesichert.
Damit ist die Gefahr für die beiden Häuser unterhalb des Turms, die Donauuferbahn und die B 3
gebannt. Wie es dann mittelfristig mit dem Kulturgut weitergeht, ist noch nicht geklärt. Das nicht
unter Denkmalschutz stehende Kulturgut wird sicher nicht von der Gemeinde saniert werden
können. St. Nikola ist eine Abgangsgemeinde. Land, Bund und Private sind gefordert.
Persönliche Anmerkung: Ich bedanke mich bei Bürgermeister Nationalrat Nikolaus Prinz. Er hat
laufend alle Informationen zum Thema Mautturm weitergegeben und so eine objektive
Berichterstattung ermöglicht. DANKE!
http://www.meinbezirk.at/pabneukirchen/politik/run...
Lesen Sie über den Einsturz bei der Ruine Klingenberg:
http://www.meinbezirk.at/pabneukirchen/kultur/ruin...
UPDATE, Dienstag, 11. 6. 2013, 01 Uhr
Rettet heute Versicherung historischen Mautturm?
Mit einer Wandzeitung an seinem Greiner Haus macht der Historiker Karl Hohensinner auf den
Mautturm aufmerksam.
ST. NIKOLA, GREIN. Der Abriss des Mautturms ist noch nicht fixiert. Wie bekannt wurde, ist
das einsturzgefährdete historische Gemäuer versichert. Wie weit die Versicherung haftet, wird
am Dienstag, 11. Juni, geklärt. Wie Bürgermeister Nikolaus Prinz informiert, gibt es am
Dienstag auch ein Gespräch mit der Kulturabteilung des Landes über die weitere Vorgangsweise.
Es wurden inzwischen auch Schutzmaßnahmen für die beiden Häuser unterhalb des Mautturmes
getroffen. Die B3 ist aber in Sarmingstein weiterhin gesperrt.
Der Historiker Karl Hohensinner weist seit Montag, 10. Juni, auf seinem Haus am Greiner
Stadtplatz auf den drohenden Abriss des Mautturms hin. Diese „Wandzeitung“ will der Greiner
täglich erweitern.
Auch ein Schreiben an das Bundesdenkmalamt machte er an seinem Haus öffentlich:
Sehr geehrte Frau Landeskonservatorin!
Turm in Sarmingstein: Kritik und Vorschlag
Ergänzend zu meinen sonstigen Aktivitäten möchte ich erneut hinsichtlich des Turmes in
Sarmingstein Position beziehen:
1. Als promovierter Historiker (Publikationen auch über diese Gegend) und seit 25 Jahren im
regionalen Tourismus Tätiger werde ich einem Abbruch sicher nicht zustimmen und nach einem
solchen werde ich sicher nicht beitragen, die Sache mit Stillschweigen zu bedecken. So wie der
Turm Eingang in viele Geschichtsbücher gefunden hat, so soll auch sein Abriss dort
dokumentiert werden. Die Nachwelt möge sich dann ihr Urteil bilden.
2. Mittelalterliches und frühneuzeitliches Mauerwerk besteht sehr oft aus zwei Schichten:
Außenseite, Innenseite und dazwischen ist loses Material: Können Sie mir beweisen, dass es sich
hier nicht auch so verhält? Kann es sein, dass nur das äußere Mauerwerk und die Füllung des
Turmes betroffen ist und nicht das innere Mauerwerk?
3. Gibt es eine nähere Stellungnahme, warum der Turm nicht unter Denkmalschutz steht? Durch
das Auftreten des Denkmalamtes und das Gehabe seiner Vertreter vor einigen Jahren in
Sarmingstein wurde in der Bevölkerung der Eindruck erweckt, der Turm stünde unter
Denkmalschutz. Können Sie in der Öffentlichkeit argumentieren, warum sich das Denkmalamt
für Geschäftstafeln und andere reversible Kleinigkeiten am Hauptplatz von Grein einsetzt, ja
sogar unter Androhung von Strafen, und eine dermaßen irreversible Angelegenheit wie die
Abtragung des Sarmingsteiner Mautturmes durchgeht? Fürchten Sie nicht den Vorwurf des
Messens mit zweierlei Maß? Fürchten Sie nicht den Volkszorn?
4. Was heißt Abtragung? Von Sprengung war die Rede? Hat so eine "Abtragung" nicht nach
wissenschaftlichen Prinzipien zu erfolgen. Gehören mittelalterliche Funde nicht sichergestellt?
5. MEIN VORSCHLAG: Nachdem der Turm nicht unter Denkmalschutz steht, hat eine etwaige
Sanierung Sie, sehr geehrte Frau Landeskonservatorin und das Denkmalamt nicht zu
interessieren! Die Gemeinde St. Nikola braucht also keine wahrscheinlich sehr teure vom
Denkmalamt empfohlene Firma beauftragen.
Man soll - so mein Vorschlag - also alles, was leicht von Turm heruntergeht, herunterfallen
lassen, ein Teil wird stehenbleiben Diesen Teil sichert man (z.B. Betonring innen, Zuganker).
Dann betoniert man wieder auf ursprüngliche Höhe auf und stellt den Zugang zum
Verschönerungsweg wieder her.
Der Turm ist auch als Baukörper und Landschaftsdominante wichtig (Sichtbarkeit von den
Schiffen aus, auch in Hinblick auf die Ardagger-Schiffahrt). Einer "Verkleinerung" würde ich
niemals zustimmen.
Den Beton kann man ja außen mit mittelalterlichen Steinen verkleiden, aber so, dass alt und neu
gut getrennt ersichtlich ist.
Ein Zugang von Sarmingstein aus wäre wünschenswert, ebenso eine kleine Dokumentation.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Karl Hohensinner
4360 Grein
Kreuznerstr. 8
Durchschrift an Privatpersonen, Medien und Amtsstellen
Historischer Mautturm wird abgetragen
ST. NIKOLA, SARMINGSTEIN. Das Wahrzeichen von Sarmingstein, der über 500 Jahre alte
Mautturm, wird abgetragen. Wie Bürgermeister Nikolaus Prinz mitteilt, ist diese Entscheidung
auf Grundlage von Statiker- und Experteneinschätzungen gefallen. Eine Sanierung würde das
doppelte der Abtragung kosten und die Sicherheit sei nicht garantiert. Vor über drei Wochen
donnerten Teile des Turms auf die Geleise der Donauuferbahn. In zwei Häusern, die unmittelbar
unterhalb des Turms liegen, dürfen einige Zimmer nicht mehr bewohnt werden. Für den Turm
besteht akute Einsturzgefahr. Deshalb bleibt die B3 auf unbestimmte Zeit in Sarmingstein für
den gesamten Verkehr gesperrt. Die Straße kann wieder geöffnet werden, wenn der Turm
abgetragen ist. Eine Umleitung über Waldhausen ist eingerichtet.
Gegen den Abriss des Turms regte sich massiver Widerstand. Der Greiner Historiker Karl
Hohensinner richtete von Bundespräsident Fischer abwärts einen Appell, das Bauwerk zu
erhalten. Der Rundturm ist einer der letzten mittelalterlichen Mauttürme und findet sich im
Marktwappen von Sarmingstein. Prinz: "Bei einer kontrollierten Abtragung des Turms besteht
die Möglichkeit, wenn es statisch geht, den unteren Teil des Turms zu erhalten und wieder eine
Aussichtsplattform über den Dächern von Sarmingstein zu gestalten.“
B3 bleibt gesperrt - Einsturzgefahr
Bürgerprotest gegen Abriss des Mautturms, des Sarmingsteiner Wahrzeichens.
ST. NIKOLA, SARMINGSTEIN, GREIN. Gesperrt bleibt vorerst auf unbestimmte Zeit, sicher
aber bis Mitte Juni, die B3 in Sarmingstein für den gesamten Verkehr (Fahrverbot in beiden
Richtungen). Wie Bezirkshauptmann Werner Kreisl informiert, besteht für den über 500 Jahre
alten Mautturm akute Einsturzgefahr. Die Straße kann erst wieder geöffnet werden, wenn der
Turm gesichert oder abgetragen ist. Bereits vor über zwei Wochen donnerten Teile des Turms
auf die Geleise der Donauuferbahn. In zwei Häusern, die unmittelbar unterhalb des Turms
liegen, dürfen einige Zimmer nicht mehr bewohnt werden. Derzeit ist eine Umleitung über
Waldhausen eingerichtet.
Gegen den drohenden Abriss des nicht unter Denkmalschutz stehenden Mautturms regt sich nun
massiver Widerstand. Der Greiner Historiker Karl Hohensinner richtete an Bundespräsident
Fischer, Ministerien, Bezirkshauptmannschaft und an das Bundesdenkmalamt einen Appell, den
Mautturm zu erhalten. Der Turm ist einer der letzten mittelalterlichen Mauttürme an der Donau.
Er findet sich sogar zentral im Marktwappen von Sarmingstein. Hohensinners Appell Richtung
Bundesdenkmalamt zur Erhaltung des Turms: „Ich fordere Sie auf: Erlassen Sie einen
Notbescheid, jetzt gleich auf der Stelle!“
Ulrike Knall-Brskovsky Leiterin vom Bundesdenkmalamt Linz, zur BezirksRundschau: Wir
müssen die Ergebnisse des Statikers abwarten, dann können wir weitere Schritte setzen.“
Wie Bürgermeister Nationalrat Nikolaus Prinz informiert, geht jetzt einmal die Sicherheit bevor.
Nikolaus Prinz: „In der kommenden Woche liegen Berechnungen vor, ob aus Sicht der Statik
eine Sanierung zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten machbar ist und ein Risiko für die Zukunft
ausgeschlossen werde kann oder eine Turm-Abtragung ohne Sprengungen vorgenommen werden
muss. Bei einer kontrollierten Abtragung des Turms besteht die Möglichkeit, wenn es statisch
geht, den unteren Teil des Turms zu erhalten und wieder eine Aussichtsplattform über den
Dächern von Sarmingstein zu gestalten.“
Bezirks Rundschau Robert Zinterhof 13.06. 2013
Rundturm in Sarmingstein bald sicher
Pressemitteilung der Gemeinde St. Nikola, Bgm. Nikolaus Prinz, 13. Juni
Rundturm in Sarmingstein bald sicher!
Nach dem Mauerausbruch am Rundturm Sarmingstein zeichnet sich jetzt eine rasche Lösung zur
Sicherung ab.
In einer gemeinsamen Besprechung von Experten, Vertretern der Bezirkshauptmannschaft Perg
und der Marktgemeinde St. Nikola wurden am Dienstag, 11.06.2013 erste Sicherungs-
maßnahmen für den Rundturm in Sarmingstein beschlossen. Nach deren Realisierung kön-nen
sowohl die beiden Häuser im Umfeld des Turmes als auch die Bundesstraße 3 und die
Donauuferbahn wieder genutzt werden. „Diese Sicherungsmaßnahmen schaffen auch den
zeitlichen Spielraum, um eine mögliche Sanierung technisch und finanziell eingehender zu
prüfen sowie über eine etwaige Vereinsgründung zur späteren Restaurierung nachzudenken“,
erklärt Bürgermeister Nikolaus Prinz. Der im Jahr 1488 erbaute Turm wurde im Zuge des
Bahnbaues in den Jahren 1908 und 1909 teilweise abgetragen und mit diesem Material der
Innenraum verfüllt. Dies dürfte die Hauptursache für den insgesamt statisch schwierigen Zustand
sein.
„Die Ausbruchstelle ist mit einer Spritzbetonversiegelung und einigen Ankern zu sichern. Der
gesamte Rundturm mit ca. 10 Meter Durchmesser wird von oben beginnend rd. 10 Meter mit
senkrechten Hölzern und Seilen so eingespannt, dass keine großflächigen Ausbrüche aus der
Außenschale möglich sind“, erläutert Bgm. Nikolaus Prinz die Sicherungsmaßahmen. Zusätzlich
wird über den gesamten Rundturm ein Netz angebracht, um zu verhindern, dass eventuell
einzelne ausbrechende Steine auf die beiden Häuser, die B3 oder die Bahnlinie fallen können.
Die Vorbereitungsarbeiten für diese konkreten Sicherungsarbeiten sind bereits eingeleitet, um
möglichst rasch Sicherheit zu erreichen. „Können die Arbeiten wie geplant ausgeführt werden,
wird es Mitte Juli möglich sein, die derzeit notwendigen Sperren der Bezirkshauptmannschaft
Perg und der Marktgemeinde St. Nikola aufzuheben“, ist Prinz zuversichtlich, dass die
Verkehrswege bald wieder genutzt werden können.
Nach derzeitigen Erkenntnissen ist technisch auch eine Sanierung möglich. Die Kosten dafür
werden höher sein als bei einem kontrollierten Abbruch – nach den letzten Berechnungen aber
nicht das Doppelte oder Dreifache betragen. Die Experten haben am 11.06.2013 ein-stimmig
festgestellt, dass die Sicherungsmaßnahmen kurzfristig notwendig sind, unabhängig davon, ob
der alte Turm zukünftig saniert oder abgetragen wird, um mögliche größere Schä-den gegenüber
Dritten zu verhindern.
Der Rundturm ist im Privatbesitz und derzeit von der Marktgemeinde St. Nikola gepachtet. Die
Eigentümerfamilie und Bgm. Nikolaus Prinz haben in den schwierigen letzten Tagen und
Wochen gut zusammengearbeitet und werden dies auch zukünftig tun. Für Bürgermeister
Nikolaus Prinz ist das Wichtigste, Sicherheit für die beiden Objekte sowie die Verkehrswege zu
haben um den Normalzustand so bald wie möglich wieder zu erreichen. „Die langfristigen
Maßnahmen müssen wirtschaftlich tragbar und sachlich argumentierbar sein, vor allem, was den
Anteil der öffentlichen Gelder betrifft. Für die Gemeinde darf es zukünftig keine finanziellen
Belastungen aus diesem Titel geben“, verweist Prinz auf die ohnehin angespannte finanzielle
Situation in der Gemeinde.
„Die jetzige Situation ist ohne Hilfe von Dritten nicht zu bewältigen, weil weder der Eigentü-
merfamilie noch der Marktgemeinde St. Nikola diese Belastung zugemutet werden kann“, hofft
Bgm. Prinz abschließend auf Unterstützung durch private Gönner.
Rückfragenhinweis:
Bgm. Nikolaus Prinz
0664/2311850
Mein Bezirk Josef Breinesel 14.06.2013
Positionen zum Mautturm in Sarmingstein
SARMINGSTEIN/MAUTTURM
Die Diskussion über den Mautturm Sarmingstein umfasst mehrere Positionen, die
zusammengeführt werden sollten.
1. Die Gemeinde St. Nikola ist nur teilweise handlungsfähig, weil die Finanzen keinen Spielraum
zulassen. Sie muss aber gemeinsam mit der BH-Perg verhindern, dass Personen gefährdet
werden.
2. Die privaten Besitzer des Turmes sind ebenfalls in ihren Möglichkeiten beschränkt, eine
positive Lösung (Erhalt des Turmes) zu bewirken.
3. Die Forderungen der Interessenten (z.B. Historiker Dr. Hohensinner) sind berechtigt. Wir
sollten unser kulturelles Erbe erhalten.
4. Die Art und Weise wie Mag. Schaurhofer politische Positionen vertritt, halte ich für sehr
schräg. Wo ist seine Analyse über die Lösungsszenarien?
5. Ein mir bekannter Landschaftsplaner erwähnte die Möglichkeit, dass der Turm wieder
aufgebaut werden könnte, wie er ursprünglich war, weil das Material im Inneren aus dem
Abbruch vorhanden und Teil des Problemes ist.
Daher stelle ich die Forderung auf:
Erste Prämisse ist es, den Turm wieder so herzustellen, wie er vor dem Bahnbau war. Erst dann,
wenn gute Argumente dagegen vorgebracht werden, ist eine schlechtere Lösung sinnvoll.
Dazu könnte es theoretisch sinnvoll sein, denn Turm vorerst abzutragen und eine Basis dafür zu
schaffen. Das wäre mit Menschen, die derartige Projekte schon umgesetzt haben, zu klären.
Zudem sollte Dr. Hohensinner den Diskurs auf eine sinnvolle Ebene bringen. Es ist nicht
sinnvoll, durch politische Agitation Wissen zu vermitteln. Jetzt müsste es in eine produktivere
Richtung gehen.
Bezirks Rundschau Robert Zinterhof 19.06.2013
Mautturm soll mit Ruine Säbnich verbunden werden
Donaubundesstraße B3 ab Mitte Juli wieder offen
ST. NIKOLA. Der Mautturm in Sarmingstein wird gesichert, vorerst nicht abgetragen. Laut
Bürgermeister Nikolaus Prinz wird der Turm an der Ausbruchstelle mit Spritzbeton versiegelt.
Senkrechte Hölzer, Seile und ein Netz werden am alten Gemäuer so angebracht, dass keine
Steine auf die beiden Häuser, die B3 oder die Bahnlinie fallen können. Geht alles nach Plan, ist
die B3 Mitte Juli für den Verkehr wieder offen.
Nach derzeitigen Erkenntnissen ist eine Sanierung des Mautturms möglich. „Die langfristigen
Maßnahmen müssen wirtschaftlich tragbar sein. Vor allem, was den Anteil der öffentlichen
Gelder betrifft. Die Situation ist ohne Hilfe von Dritten nicht zu bewältigen, weil weder der
Eigentümerfamilie noch der Marktgemeinde St. Nikola diese Belastung zugemutet werden
kann“, hofft Prinz auf Unterstützung durch private Gönner. Nach Kostenschätzungen würde ein
Abbruch 150.000 €, eine Sanierung über 200.000 € kosten.
„Es freut mich, dass Bürgermeister Prinz Experten finden konnte, dass der Mautturm jetzt
gesichert, nicht abgetragen wird. Der Frage, warum das Denkmalamt den Turm nicht unter
Schutz gestellt hat, werde ich weiterhin nachgehen“, sagt der Greiner Historiker Karl
Hohensinner. Zur touristischen Aufwertung des Mautturms schlägt er einen Verbindungsweg
von der Ruine Säbnich zum Turm vor. „Ein Landschaftsplaner erwähnte die Möglichkeit, dass
der Turm wieder aufgebaut werden könnte, wie er ursprünglich war, weil das Material im
Inneren aus dem Abbruch vorhanden und Teil des Problems ist“, spricht sich Josef Breinesel aus
Grein für einen Original-Turm wie vor dem Bahnbau aus.
Schreiben von Karl Hohensinner Grein
Sehr geehrte Frau Landeskonservatorin-Knall Brskowsky!
Mein Schreiben ist dringenst!
Es gibt Überlegungen, den historischen Mautturm in Sarmingstein nächste Woche abreißen zu
lassen, also möglicherweise in den nächsten Tagen.
Mir ist mitgeteilt worden, dass der Turm nicht unter Denkmalschutz steht und Sie deshalb nicht
zuständig sind.
Nachdem sich das Denkmalamt bei Privatpersonen in Grein einmischt und festlegen will, welche
Markise, welche Geschäftstafel oder welche Art von Fenstern zulässig sind und dann auch
Geldstrafen von z.B. 700 Euro einhebt, so frage ich mich:
Ist das Denkmalamt nicht zuständig für einen Turm aus dem 15. Jahrhundert, der
jahrhundertelang von Bedeutung für die Landesgschichte war (z. B. Sarmigsteiner
Weinaufschlag).
Es ist also nicht glaubhaft zu machen, das Denkmalamt seie hier nicht zuständig.
Der Bürgermeister sagt, Gefahr ist im Verzug, er könne nichts machen, das Gebäude muß weg,
er kann den Erhalt nicht zahlen, Steine können jederzeit Schaden anrichten.
Die Besitzfamilie, welche im 19. Jh. das Bauwerk vom Ärar gekauft hat, hat auch nicht das Geld
dazu.
Das Land ist auch nicht zuständig offenbar, weil kein Denkmalschutz vorhanden. Früher hat es
allerdings Zusammenarbeit zwischen Denkmalamt und Marktgemeinde St. Nikola gegben: Es
sollen Maßnahmen zur Erhaltung vorgeschlagen worden sein, die nie umgesetzt worden sind.
So fordere ich Sie auf: Erlassen Sie einen Notbescheid, jetzt gleich auf der Stelle!
Das Gesetz läßt das doch zu, ich werde das auf jeden Fall auch überprüfen.
Ich bin Historiker und Fremdenverkehrsfachmann und weiß welche örtliche Bedeutung der
Mautturm hat.
Wenn hier keine Lösung möglich ist: Welches Gebäude könnte noch abgetragen werden, weil es
niemand erhält: Das Stadttheater Grein? - Wenigbesuchte Wallfahrtskirchen? Klöster mit
Priesermangel?
Wenn einmal eine Schwelle der Kultur überschritten ist, dann kann alles in Frage gestellt
werden?
Dieses Schreiben geht auch an andere Stellen und Privatpersonen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Karl Hohensinner, Grein